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230 Route 41. WASHINGTON. Smithsonian Instit.

Die Smithsonian Institution wurde von einem Vermächtnis von $ 535000
gegründet, das Mr. James Smithson (1754-1829), ein Engländer, zur För-
derung
und Verbreitung wissenschaftlicher Bildung hinterließ. Soviel man
weiß, war Mr. Smithson, ein hervorragender Chemiker, nie in Amerika
und hatte keine persönlichen Beziehungen zu diesem Lande; seine Wahl
von Washington als Sitz des zu gründenden Instituts beruhte auf seiner
Zuneigung zu den demokratischen Prinzipien der großen Republik des
Westens. Die Anstalt besitzt eine Bibliothek von 100000 Bänden (in der
Kongreßbibliothek aufgestellt) und giebt Publikationen von hohem wissen-
schaftlichen
Werte heraus.

Erdgeschoß. Der Hauptsaal enthält die *ornitholog. Sammlung (c.
70000 Exemplare), sowie die Muschelsammlung. In einem Zimmer r. Fische,
in einem andern l. *Korallen und Schwämme.

Der Erste Stock ist den *Archäologischen Sammlungen eingeräumt,
höchst wertvoll und vollständig namentlich die amerikanischen Alter-
tümer
. Drei bestimmte amerikan. Kulturepochen lassen sich unterschei-
den
: 1. Mexikanische und centralamerikanische Völkerschaften, mit vielen
Abgüssen von Steindenkmälern (aztekischer Kalenderstein, im Eingangs-
zimmer
; Opferstein, Gegenstände aus Palenque etc.) und Originalgegenständen
kleinern Umfangs (Steinhalsbänder von Porto Rico, Thonvasen von Nica-
ragua
etc.). 2. Felsenbewohner und Pueblo-Indianer. Modelle von Felsenwoh-
nungen
und Pueblos (S. 379) in Neu-Mexiko und Arizona, darunter Zuni, das
größte und interessanteste der letzteren. Erklärende Inschriften geben über
die einzelnen Gegenstände Auskunft. Die Sage berichtet, daß die mexi-
kanischen
Tolteken im VI. Jahrh. n. Chr. von NW. kamen und daß ihnen
300 Jahre später die Azteken folgten, die die Tolteken nach Mittel- und
Süd-Amerika vertrieben. Es ist daher nicht unmöglich, daß ein Zusam-
menhang
zwischen den Pueblo-Indianern und den Tolteken- und Azteken-
Rassen
besteht. 3. Nordamerikanische Indianer, wie sie durch das ganze
Gebiet der Verein. Staaten verbreitet waren. (Die hier vorhandenen Gegen-
stände
sind prähistorisch; die historische Periode dieser Indianer ist im
Nationalmuseum vertreten.) Modelle indianischer Grabhügel. Zahlreiche
Kasten mit kleinen Altertümern. In den Glaskasten I. (n.) vom Eingang
eine interessante vergleichende Zusammenstellung europäischer und ameri-
kan.
prähistorischer Altertümer, die einen trefflichen Schlüssel zu der all-
gemeinen
Sammlung gewährt. Weiter eine Reihe von Kasten mit ameri-
kanischen
Altertümern, nach den Staaten geordnet. Das O.-Ende des
Saals nimmt die Wilson’sche Altertümer Sammlung ein (hauptsächlich euro-
päische
Gegenstände). W. eine schöne Sammlung von Kupfergeräten aus
den Verein. Staaten und die Moorehead’sche Sammlung von Grabhügelfun-
den
(Ohio).

In der nächsten Abteilung der Mall, jenseit 12th Str., das De-
partment
of Agriculture
(Pl. D 4), für Landwirte und Samenzüchter
interessant. Es enthält ein Museum, Bibliothek, Herbarien und Treib-
häuser
; davor Gartenanlagen mit reichem Blumenflor.

In B Str., nahe der SW.-Ecke der Agricultural Grounds, das
*Bureau of Engraving and Printing (Pl. D 4), wo Papiergeld und
Staatspapiere hergestellt und gedruckt werden (zugänglich Sa. 10-2).

Auf dem freien Platze n.w. von hier ragt der *Washington
Obelisk
(Pl. D 4) himmelan, ein an Würde und Einfachheit uner-
reichtes
Denkmal eines großen Mannes.

Der Obelisk, aus weißem Maryland-Marmor, wurde 1848 begonnen, 1855
aufgegeben, 1877 wieder in Angriff genommen und 1884 mit einem Gesamt-
aufwand
von $ 1300000 vollendet. Er hat eine Höhe von 159m, ist somit
nächst dem Ulmer Münsterturm (161m) der höchste Steinbau der Welt.
Die Mauern sind am Fuß 4,5m, an der Spitze 0,45m dick; das pyramiden-
förmige
Dach ist 16,5m hoch und mit einer Aluminium-Kappe versehen.
Das Denkmal ist von 9 U. Vm. bis 5.30 Ab. zugänglich und entweder auf
800 Stufen (ermüdend; 20-25 Min.) oder mit Elevator (in 8 Min.) zu er-